9 Reaktionen zu “TYPO3 Association denkt über Strategiewechsel nach”

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Etwas arg spät.

fgggferzg@fghu.com am 16. März 2015 um 10:55

Als Agenturinhaber verstehe ich den Wunsch der Association, TYPO3 wie ein Produkt zu behandeln. Ich war in diesem Jahr bei dem agency day in Düsseldorf dabei, wo viele Punkte aus dem Strategiepaket angesprochen wurden. Als Entwickler habe ich beim Lesen des Strategiewechsel allerdings sehr zwiespältige Gefühle.

Grundsätzlich denke ich, dass richtig gute Software keine Werbung (PR) benötigen. Das machen die glücklichen Nutzer. Und wenn etwas beliebt ist, wächst automatisch ein Ecosystem drumherum. Das schließt Marketplaces, Schulungen usw. ein.

Daher war ich z.B. überglücklich, dass Mathias Schreiber als Projektmanager eingestellt wurde. Endlich ist da ein kompetenter Projektleiter, der die vielen offenen Baustellen – und von denen gibt es in den letzten Jahren verdammt viel – angeht und schließt.

Die Bemühungen, aus TYPO3 ein Business Produkt zu kreieren, halte ich dagegen für vollkommen falsch. TYPO3 ist eine Idee. TYPO3 ist keine Ansammlung von EinEuroSpendern. TYPO3 sollte es – wie jedes gute Open Source Projekt – nicht nötig haben, dass man Leute einstellt, die Werbung für TYPO3 machen und irgendwelchen Content produzieren. TYPO3 benötigt keine Immobilien, Vollzeitpersonal und selbst entwickelte Software (z.B. für 50.000 EUR eine Mitgliederverwaltung).

Unser Credo ist SHARE AND INSPIRE, nicht MAKE BIG MONEY FAST.

Es gibt nur einen guten Weg, das Geld der Mitglieder zu investieren: In Qualität.

Bertram Simon am 16. März 2015 um 12:47

Das ich das noch erleben darf!
Aber besser zu spät als nie.

Es freut mich das doch endlich einige ewig alte Kritikpunkte und Anregungen irgendwie doch doch durchgedrungen sind und es tatsächlich Überlegungen gibt sich einigen uralten Problemstellen zu widmen.

Als kleine Wurst am Rande möcht ich hier auch weiter keine Meinungen oder Ideen äußern – Machts einfach direkt richtig!
Allerdings: Pläne die auf einen Zeitraum von „drei bis fünf Jahren“ ausgelegt sind, überdenkt mal direkt wieder! Das ist ein irre großes Zeitfenster in der Branche. Und wenn ein „Marktplatz“ schon morgen online gehen würde, käme er Jahre zu spät. Relevant ist wohl nur was in den kommenden zwei Jahren realisiert werden kann.

Dude am 16. März 2015 um 13:52

werde nie verstehen, wie man glauben kann, ein derart großes und komplexes konstrukt (kenne die zahlen nicht genau, aber ca. 500.000€ budget, 50.000+ community-member/entwickler, 5.000+ agenturen weltweit, 500 zahlende member, 50+ sprachen) nebenbei wuppen zu können. T3A präsidenten die hauptamtlich vollzeitagenturgeschäftsführer mit 30-50 agenturangestellten sind, können doch die geschicke eines so großen vehikels nicht nebenbei oder in ihrer freizeit wuppen, da muß man sich ja zeitlich nur zerreißen…

natürlich habe ich großen respekt dafür, was jürgen und olivier nebenbei alles gerissen haben, aber den großen T3A schuh muß man doch breiter schultern oder?

nach meinem empfinden hat jeder mittlere kleinstadtsportverein mehr festangestellte bzw. stabildere strukturen als die T3A, egal wie man die zukunft gestalten wird, ohne einen klaren kopf mit 100% zeit als geschäftsführer an der spitze + 1-3 festangestellte für bereiche wie administration, buchhaltung, kommunikation, marketing, event etc. sollte man nicht weiter machen.

seit gut 5 jahren wird die Sachlage von vielen und mir so oder so ähnlich empfunden, warum die aktuelle offene variantenreiche situation nicht jetzt dazu nutzen um den sockel endlich breiter und solider zu bauen? basis muß aus meiner sicht ein kompaktes handlungsfähiges kleines schlagkräftiges team aus hauptamtlichen sein.

Andreas Lenz am 16. März 2015 um 18:44

Interessante Entwicklung – hoffentlich nicht zu spät. Leider alle Szenarien zu wenig kundenorientiert. Etwas flapsig könnte man zusammenfassen: „Ich denk mir die Welt, wie sie mir gefällt…“

Thomas Fleck am 16. März 2015 um 20:11

Grundsätzlich finde ich einen Strategiewechsel vernünftig. Man solle dies aber nicht für mehr als 3 Jahre planen. Es muss für Typo3 und den Mitgliedern/Usern überschaubar bleiben.

Aber nicht nur verwaltungstechnisch muss sich Typo3 ändern. Typo3 muss generell mehr junge Leute anlocken, dass schafft man aber nicht mit einem aufgeblähten CMS und einer möglichen Demo-Seite (nach Installation), die man kaum angepasst bekommt.

Andere CMS-Systeme machen dies einfacher und manchmal sogar besser.

Maddin am 17. März 2015 um 17:04

Die Zufriedenheit der Programmierer könnte man damit erhöhen mal Bugfixes anzugehen und nicht ständig wichtige Fixes die schon seit 3 Jahren registriert sind auf Release 7.3 zu schieben. Ich verstehe nicht wie man sowas machen kann und dann davon reden kann dass man mehr Marketing bräuchte um die Zufriedenheit zu erhöhen. Macht endlich mal solite Basisarbeit bevor ihr ein buggy Feature nach dem anderen vom Stapel lasst die mehr Scherereien bringen als Profit!

machi am 18. März 2015 um 13:08

@machi: Die Bearbeitung der Bugs ist bereits in Arbeit. Mathias Schreiber kümmert sich seit ein paar Monaten in einer Vollzeitstelle als Product Owner um TYPO3 CMS. Die Anzahl der offenen Tickets wurde bereits signifikant reduziert (siehe http://forger.typo3.org/).

Peter Kraume am 18. März 2015 um 13:37

Die Zufriedenheit der Programmierer könnte man damit erhöhen mal Bugfixes anzugehen und nicht ständig wichtige Fixes die schon seit 3 Jahren registriert sind auf Release 7.3 zu schieben.

Was wäre die Option?
Jeder macht einfach irgendwas aus dem Bugtracker?
So wie er meint?
Ohne Struktur und ohne Plan?
So Hühnerhaufen-mäßig?

Das führt doch zu nichts.
Bzw. doch, tut es. Es führt zu genau diesen Problemen, die Du nicht möchtest (und ich auch nicht btw.)

Ich verstehe nicht wie man sowas machen kann und dann davon reden kann dass man mehr Marketing bräuchte um die Zufriedenheit zu erhöhen.

Hier bin ich prinzipiell bei dir.
Ich glaube daran, dass ein gutes Produkt sich zu großen Teilen von selbst verkauft.

Macht endlich mal solite Basisarbeit bevor ihr ein buggy Feature nach dem anderen vom Stapel lasst die mehr Scherereien bringen als Profit!

Du meinst also:
Mit einem Plan und Struktur an das Thema rangehen?
Ja, bin ich vollkommen bei dir – so muss das laufen (und tut’s ja jetzt auch).

Das Problem, mit dem ich im Moment konfrontiert bin ist, dass sich da einfach extrem viel aufgestaut hat, wie du ja auch vollkommen richtig festgestellt hast.

Warum das so ist, lässt sich relativ schnell erklären.
Stell dir vor, du übernimmst die Weiterentwicklung eines Produkts, eines Autos z.B.
Du erscheinst zu deinem ersten Arbeitstag und bekommst aus der Entwicklungsabteilung nebenan gesagt „Hey, dein Auto verkauft sich zwar super, aber musst nicht so viel da rein stecken, weil wir bauen in 2 Jahren eh das super Auto, läuft 4000km mit einer Tankfüllung, hat 350PS und kann alles, was dein Auto kann, viel besser.
Dieses Auto positionieren wir als Nachfolger von deinem“

Dann gehst du hin und hälst deinen Topseller irgendwie am Leben.
Klar, da kommen Leute um die Ecke und sagen „Hey, kannst du vielleicht noch so nen Spurassistenten einbauen und LED Licht?“ und du sagst dir „Klar, das kriegen wir auf kleinem Schuh irgendwie hin“.

Heute stellen wir fest: „Nachfolger“ war wohl ein bißchen zu positiv gedacht (aber ganz im Ernst.. think big.. das is schon ok) und jetzt springen Leute in die Bresche (yours truly) und arbeiten sich bekloppt, um das Ding wieder hin zu kriegen.

Ich kann deinen Ärger verstehen, an der Stelle war ich auch mal.
Wenn du da mithelfen willst (und Manpower ist, was wir im Moment brauchen, bezahlt oder unbezahlt), dann klink dich im Slack mit ein und lass uns schauen, was wir zu tun finden (ist mehr als genug da :))
http://forger.typo3.org/slack

Gruß
Mathias

Mathias Schreiber am 19. März 2015 um 08:51

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