Was ist eigentlich eine Usergroup? Was macht man wenn die sich Treffen? Habt ihr solche oder ähnliche Fragen, dann kann ich nur sagen: Einfach mal hin gehen.
Vergangenen Montag fand das monatliche Treffen der TUG (TYPO3 User Group) aus Münster statt. Mit der Erlaubnis von Martin Bless (Autor des ausführlichen Berichtes), wollte ich euch einmal zeigen was da so passiert. Vielen Dank Martin.
Wer also eine Antwort auf die Fragen ob will, sollte einfach weiterlesen…
PS: Auf der Webseite typo3ugms.de gibt es weitere Berichte und Informationen.
*** Los geht’s
„It’s now or never“ – entweder, ich schreib jetzt was, oder es wird nichts. Ok, also, dann schreib ich lieber jetzt etwas. Es ist sonst zu schade, wenn all die schönen Informationen in der Versenkung verschwinden. Schließlich hatten wir gestern, 12. Januar 2009, zweiter Montag im Monat, das erste Treffen unserer TYPO3-Usergroup in diesem Jahr. Es ist doch immer wieder spannend, wie unterschiedlich die Treffen sind. Haben wir im Dezember mehr „Stammtisch“ in gemütlicher Runde im Uferlos gemacht, war’s gestern eine richtige Arbeitssitzung mit
„Tieftauchen im TYPO3-Meer“.
*** Zeichensätze
Zunächst haben wir eifrig über Probleme diskutiert, über die man im Bereich der Zeichensätze stolpern kann. Grundsätzlich tut man gut daran, alle neuen TYPO3-Sites komplett in UTF-8 aufzusetzen. Wenn man das aber
nicht hat, muss man gegebenfalls, frühere Daten konvertieren. Einfach ist es, wenn man zB alles konsistent in Latin1 vorliegen hat. Dann kann man per MySql-convert-Befehler problemlos nach UTF-8 konvertieren. Dann
stellt man TYPO3 auf UTF-8 um, arbeitet erst danach weiter, und alles ist gut. Die meisten PHP-Rezepte beziehen sich auf diesen Fall. „Lustiger“ wird es schon, wenn die Datenbank in Latin1 speichert, von TYPO3 aber UTF-8 Zeichen angeliefert werden. Im Prinzip muss man dann einmal nach Latin1 wandeln, und von dort noch einmal nach UTF-8. Dann ist der Schritt rückgängig gemacht. Erfahrungen im Rahmen eines echten Projektes haben aber gezeigt, dass man außerhalb von MySQL leicht immer wieder auf Zeichen stößt, die nicht legal sind. Zumindest, wenn man es mit Werkzeugen versucht, die die Zeichensätzlich peinlich genau betrachten (Python). Und das wollen wir ja. Hier kann ein „Trick“ weiterhelfen: „Konvertiert“ man innerhalb von MySQL eine Spalte in ein Binärformat oder aus einem Binärformat in ein Textformat, wird KEINE wirkliche Konvertierung vorgenommen. Vielmehr bleiben alle Bytes einfach, wie sie sind. Es ist also eher ein Typ-Mapping. Und so kann man über den Zwischenschritt: varchar(50)[latin1] -> varbinary[50] -> varchar(50)[utf8] dafür sorgen, dass man UTF-8 Zeichen, die explizit in Latin1 gespeichert wurden, direkt als UTF-8 erhält. Feine Sache, dieser „Trick“. Ach, aufgepasst, was heißt schon Latin1: MySQL versteht darunter einen modifizierten (!) Windows- (!) Zeichensatz … Zur Ehrenrettung von MySQL sei gesagt: Dies alles ist dort dokumentiert. Man muss nur erst drauf kommen. Und, tatsächlich, das sehr empfehlenswerte TYPO3-Kochbuch hat da in der zweiten Auflage (oreilly – Amazon) auf Seite 66 etwas zu dieser Zeichensatzproblematik! Und ich habe hier „nur“ die erste Auflage, und da steht’s wohl noch nicht drin. Dem muss ich mal nachgehen.
Tipps dazu:
- Google scannt ja auch Bücher. Und im TYPO3-Kochbuch, 1. Auflage von 2006, kann man zum Teil hier lesen und suchen. Wie gesagt, es handelt sich um die erste Auflage, in der gerade die hier benötigten Infos noch nicht enthalten sind. Aber dennoch, interessant!
*** TYPO3-Programmierung
Wir haben einen Ausflug in die Admintools im TYPO3-Backend unternommen, speziell in den Bereich „Konfiguration“. Darüber diskutiert, wie das $TCA aufgebaut ist, wie man Definitionen findet und ändert, und ob man solche PHP-Befehle nun in die localconf.php oder besser ext_tables.php steckt. Im Prinzip ist es einfach, in der Praxis keineswegs, da die Definitionen im $TCA recht kryptisch sein können. Aber es ist eine Riesenstärke von TYPO3, dass man sich dort neue Inhaltstypen zusammendefinieren kann, die wiederum in den vorhandenen Datenfeldern der tt_content untergebracht sind. Das ist die empfohlene Vorgehensweise. Im Gegensatz zur schlechteren, bei der die Tabellenstruktur modifiziert wird.
*** Frontend-Editing
Nachtrag zu einem der vorhergenden Treffen: Ja, die Extension ’simulatebe‘ löst das Problem und funktioniert gut. Sie ermöglicht es, dass jemand, der sich ausschließlich im Frontend anmeldet, dabei gleichzeitig die Rechte eines zugeordneten Backendusers erhält, ohne komplett im BE angemeldet zu sein. Deswegen auch der Name, „simuliere
Backend User“.
*** bugs.typo3.org
bugs.typo3.org kennt die Möglichkeit, Threads auf „privat“ zu setzen. Dann können nur noch der Schreiber und der Zuständige lesen. Das empfiehlt sich bei sicherheitsrelevanten Themen.
*** OpenSearch
„Bei OpenSearch handelt es sich um eine auf XML basierende Sammlung von Technologien, die es ermöglicht, Suchergebnisse von Suchmaschinen und Websites in einem standardisierten und maschinenlesbaren Format auszugeben.“: de.wikipedia.org/wiki/Opensearch So ist es damit leicht möglich, im Firefox Suchmaschinen hinzuzufügen. Martin Holtz hat sich das ganze angeguckt, für sehr interessant und eigentlich nicht schwierig befunden und es gleich einmal realisiert. Hier könnt ihr leicht mitmachen: Auf www.martinholtz.de gibt’s die Möglichkeit, die Suchmaschinen dem Firefox hinzuzufügen. Dann gibt man ein Fragezeichen in Suchfeld ein und erhält Hilfe dazu, wie und was man suchen kann. Cool! Die Hinzufügefunktion soll eigentlich auch direkt vom TYPO3-Wiki aus funktionieren, tut’s aber wohl im Moment nicht. Das entsprechende PHP-Programm ist mehr „zusammengehackt“ (aber das sind doch oft die besten …) und auf Forge zu finden, beim DocTeam. Und dann unter OpenSearch. Links:
de.wikipedia.org/wiki/Opensearch
forge.typo3.org/repositories/browse/team-docteam/OpenSearch
www.martinholtz.de
*** Forge
Weiterhin haben wir eine Besichtigungstour über die Forge-Site unternommen, forge.typo3.org Fazit: Nicht perfekt, aber schon mal „klasse“. Dort kann man Projektweise mit Subversion arbeiten. Das hat viele Vorteile. Zu Forge gehören die Repositories, im TER dagegen, dem TYPO3-Extension-Repository, befinden sich „nur“ fertige Releases von Extensions. Hat man auf typo3.org bereits einen Account, so gilt der auch auf Forge (single sign on). Forge enthält auch das sogenannte „Hudson module“, das automatisiertes Testen ermöglicht. Unbedingt anschauen! Wer im Bereich FLOW3 oder TYPO3-V5 mitarbeiten will, muss die CLA akzeptieren, unterschreiben und hinschicken. Das ist eine bestimmte rechtliche Vereinbarung, die von vornherein verhinden soll, dass es später Probleme gibt, sollte es einmal nötig sein, die öffentliche Lizenz von TYPO3 zu ändern. Links:
forge.typo3.org
*** Problem: Zusammenspiel Newsgroup und Mailingliste
Dummerweise kommen Mitteilungen, die man in die Newsgroup typo3.ug.muenster bei news.netfielders.de postet, seit einiger Zeit nicht mehr in der Mailingliste TYPO3-ug-muenster an. Umgekehrt geht’s. Ich hatte das Problem am 15.12.2008 schon einmal per Mail an Luc de Louw geschrieben in der Hoffnung, dass er noch dafür zuständig ist. Leider bis jetzt noch keine Antwort. Ich versuch’s jetzt irgendwie nochnmal.
*** Stimmungsbild Javascript
Ja, kann sein, dass jquery „stärker“ wird und „Marktanteile“ gewinnt: jquery.com
*** Rubrik, „Was, du kennst diese Extension noch nicht?“
Ja, es gibt „sys_note“, eine System-Extension, zum Schreiben von „Internal Notes“. Die tauchen im Backenend zB dann sowohl im Listenmodul wie auch im Seitenmodul rechts unten auf. So kann der Entwickler den Redakteuren leicht Hinweise hinterlassen. Sieht gut aus – mal ausprobieren!
*** Blogging mit TYPO3
Seit einiger Zeit gibt es die Extension ‚t3blog‘, typo3.org/extensions/repository/view/t3blog/current/ , von Snowflake (http://www.snowflake.ch/). Und sie funktioniert: blog.martinholtz.de Bewertung: Für eine 0.5er-Version eine ordentliche Leistung! Das BE sieht gut aus, die IRRE-Technologie kommt zum Einsatz: wiki.typo3.org/Irre „Schwerlastblogger“ sollten vielleicht doch lieber noch spezielle Blogsoftware nehmen, für weniger schwere Fälle sieht „t3blog“ aber schon gut geeignet aus. Derzeit noch als problematisch empfungen: Automatische Trackbacks klappten nicht – vielleicht ein eigener Konfig-Fehler. Das Design lässt sich nicht so komfortable ändern. Man hat es da mit „Widgets“ zu tun, die per Typoscript gezähmt werden wollen. Und das gesamte Caching der Blog-Seiten hängt an einer einzigen TYPO3-Page. Löscht man den Cache für diese einzelne Seite, bekommt der Server bei einem viel benutzen Blog richtig etwas zu tun. Andererseits ist Timtab (http://typo3.org/extensions/repository/view/timtab/current/) wohl deutlich schwieriger zu konfigurieren.
*** Im Nebel der Zukunft
Im Nebel des Marktes lässt sich noch ein allgemeiner Trend erahnen: Große Firmen verlassen gerne einmal kommerzielle System wie Reddot (http://www.reddot.de/) um Lizenzgebühren zu entgehen. Hier kommt TYPO3 ins Spiel, jedoch mehr und mehr als Baustein im Rahmen der Entwicklung umfassender, spezieller Unternehmensapplikationen.
*** Finale
Gehen wollten wir eigentlich schon eine ganze Weile, aber irgendwas gab’s mit „kennste schon“ und „haste nicht gesehen“ noch einzuwerfen, so dass wir uns gegen 22.40 Uhr eher gewaltsam zum geordneten Rückzug und Heimweg zwingen mussten. Reichlich angefüllt mit Informationen, überhaupt nicht abgefüllt mit Alkohol. Nicht niemand niemals kein einziger hat überhaupt nur ein Bier getrunken. Mann, wir sollten uns was schämen. Aber immerhin, die Süßigkeiten „gingen weg“. Wir waren schon gut im Thema, gestern Abend, denke ich. Liegt natürlich auch daran, dass hauptsächlich „Insider“ da waren. Vielleicht kommen nächsten ja auch mal wieder ein paar „Neulinge“ mit den scheinbar „ach so einfachen“ Fragen. Dann können wir ja mal sehen, ob wir da auch die „ach so einfachen Antworten“ haben Ich jedenfalls freu mich drauf.
Autor: Martin Bless